Jungfraublick/Beauregard: Blick voraus

Beatenberg war zur Zeit der Belle Epoque um 1900 in Hochblüte. Goldbetresste Hoteliers empfingen in gross angelegten Hotels den europäischen Hochadel. Die Geschichte kennen wir. Doch wie geht sie weiter?

Die Experten vom Denkmalschutz zeigen mir ein Foto vom damaligen Jungfraublick, um zu unterstreichen, warum er heute noch als «erhaltenswert» eingestuft ist. Und das soll auch so bleiben. Als «erhaltenswert» eingestufte Gebäude können einem Neubau zwar weichen, falls der Erhalt nicht sinnvoll ist und der Neubau mindestens die Qualitäten des Bestands aufweist. Dazu braucht es ein sogenanntes qualitätssicherndes Verfahren. So ein Verfahren wäre integraler Bestandteil gewesen in einem Investorenwettbewerb. Die Idee, einen solchen Wettbewerb durchzuführen, hat die Arbeitsgruppe «Entwicklung Jungfraublick/Beauregard und Mehrzweckgebäude» (AG) nun aber wieder verworfen. Das Risiko, dass zu wenig Interesse bestünde, war zu gross (Investoren hätten grossen Aufwand und dann ev. keinen Zuspruch). Nun wird ein direkteres Verfahren angestrebt: Bei einer Direktvergabe müssen aber die Angebote verglichen werden können. Wir dürfen uns nicht von gut klingenden Versprechen leiten lassen. Darum hat die AG in Zusammenarbeit mit dem Ortsplaner Urs Fischer vorgeschlagen, einen neutralen Immobilien-Fachspezialisten hinzuzuziehen, der uns bei der Auswahl (Evaluation) der Investorenprojektideen beiseite steht. Der Gemeinderat hat diesem Vorgehen zugestimmt.

In Zusammenarbeit mit der AG wird demnächst ein strukturiertes Pflichtenheft für Projektentwickler/Investoren erarbeitet. Die Interessenten – es sind im Moment deren vier –geben dann ihr Angebot ein. So können die Projektideen anhand von Beurteilungskriterien verglichen und ausgewertet werden. Der Fachspezialist gibt dann eine Empfehlung ab, wie weiter.

Auch wenn man das an der Fassade des alten Hotels nicht sieht: Im Hintergrund läuft sehr Vieles. Es braucht viel Zeit und vor allem Geduld. Zur Überbrückung wird eine Plane an den unteren unschönen Teil des Jungfraublicks montiert. Die AG hat sich für ein Fassadenbanner entschieden, auf dem historische Aufnahmen von Hotels zu sehen sein werden.

Roland Noirjean, Gemeindepräsident

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